Bittergeschmacksrezeptoren

Die neuesten Erkenntnisse zu Bittergeschmacksrezeptoren

Bitterstoffe erfreuen sich nicht umsonst immer größerer Beliebtheit und werden für ihre verdauungsfördernde Wirkung wertgeschätzt. Wenn Du erfahren möchtest welche Rolle die Rezeptoren des Geschmacks “bitter” für die Gesundheit spielen und welche neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse es dazu gibt, dann haben wir hier versucht, den neuesten Stand des Wissens darzustellen.

Der Rezeptor für bitter heißt T2Rs. Es gibt zahlreiche bekannte Vorteile für die Gesundheit des Körpers:

  • fördert die Verdauung: ausgelöste Reflexe im vegetativen Nervensystem (vermittelt über den Vagus-Nerv) sorgen dafür, dass Verdauungssäfte, Enzyme und Gallenflüssigkeit ausgeschüttet wird. Diese sind hilfreich dafür, dass Deine Verdauung schneller und besser funktioniert.
  • reguliert das Sattheitsgefühl und die Insulinsensitivität: Geschmacksrezeptoren in der Darmschleimhaut reagieren auf Bitterstoffe, indem sie Hormone zur Appetitregulierung freisetzen und die Insulinsensivität beeinflussen. Deshalb kannst Du Lebensmittel essen, die bitter schmecken, um ein zwangloseres Verhältnis zu Essen, insbesondere zu Zucker und Kohlenhydraten zu entwickeln.
  • hilft bei der Entgiftung: schädliche Substanzen werden nicht in den Körper aufgenommen, sondern bleiben im Verdauungstrakt und werden wieder ausgeschieden ohne Schaden anzurichten. Auf diese Weise hilft bitteres Essen täglich bei Deinem natürlichen Detox.
  • schützen vor schädlichen Mikroorganismen: T2Rs-Rezeptoren in den Atemwegen sind Teil eines Immunmechanismus, der vor mikrobiellen Angriffen schützt.
  • regulieren den Blutfluss: Rezeptoren kommen im Herz zahlreich vor, diese regulieren wenn sie aktiviert werden den Blutfluss, besonders nach einer Mahlzeit.

Neue Erkenntnisse zum Geschmacksrezeptor für Bitterstoffe

Gerade in den letzten fünf Jahren gab es viele aktuelle wissenschaftliche Studien, die Erkenntnisse über Form und Struktur der Geschmacksrezeptoren aufdeckten. Auch gibt es neues Wissen, wie sie Bakterien in Darm und Atmungssystem regeln und die glatte Muskuatur entspannen bzw. anspannen.

Aufbau der Rezeptoren

Über Geschmacksrezeptoren erhältst Du verschiedenartige Informationen über Deine Umwelt: sowohl ein breiter Bereich bitter schmeckender Stoffe insgesamt, als auch einige spezifische giftige Bitterstoffe werden von Deinem Körper unterschieden. Diese beiden Funktionen werden über eine zweiteilige Struktur der Rezeptoren ermöglicht, um einen effektiven Überblick und eine hohe Sensibilität zu gewährleisten.

Bedeutung für das Immunsystem

Auch im Atmungssystem kommen einige Geschmacksrezeptoren vor. Diese überwachen Bakterien und aktivieren eine Immunantwort, sobald Krankheitserreger die Überhand gewinnen. T2Rs, aktiviert durch Moleküle, welche die Menge der Bakterien messen, setzt antibakterielle Komponenten frei. Obwohl Zucker eigentlich die Immunantwort unterdrückt, reagiert T2Rs dennoch auf die durch Zucker vermehrt von Bakterien produzierten Stoffwechselprodukte.

Einfluss auf die Muskulatur und Gefäße

Es gibt zwei Bereiche mit glatter Muskulatur (= unbewusst gesteuerte Muskulatur), wo besonders viele der Rezeptoren vorkommen und die Muskulatur entspannen:

  • Uterus: Bitterstoffe gelten hier als Gegenspieler des Hormons Oxytoxin. Daher ist T2Rs ein möglicher Angriffspunkt für Wirkstoffe gegen Früh- oder Fehlgeburt.
  • Arterien im Hirn, im Bauch und im Verdauungstrakt: besonders viele Rezeptoren sind im Herz. Bitter zu essen erweitert hier die Gefäße, entspannt und sorgt für Elastizität.

Entspannende Wirkung abhängig von Körperregion und Menge

Weil sie die glatte Muskulatur entspannen, wird bitter schmeckenden Stoffen auch eine krampflösende Wirkung zugeschrieben. Hierfür spielt Stickstoffmonooxid (NO) eine entscheidende Rolle. NO erweitert die Gefäße und wird freigesetzt, sobald die Bitterstoffrezeptoren aktiviert sind. Dies geschieht im Wesentlichen als Reaktion auf Bakterien in den Atemwegen oder durch bitter schmeckendes Essen im Darm. 

Im Mund und Magen hingegen bewirken die Geschmacksrezeptoren das Zusammenziehen der Muskeln, insbesondere der Klappen am unteren Ende der Speiseröhre und des Magens. Auf diese Weise helfen Bitterstoffe bei Sodbrennen und für ein Sättigungsgefühl. Das hängt damit zusammen, dass in Mund und Magen eine andere Reaktion auf bittere Stoffe stattfindet. Bei dieser wird weniger NO freigesetzt und statt Entspannung findet ein Zusammenziehen der Muskeln statt. 

Außerdem hängt die Reaktion auf Bitterstoffe auch von der Konzentration ab: geringere Mengen bewirken eine Anspannung und höhere Dosen Entspannung der Muskeln. Wenn Du unter Sodbrennen leidest empfiehlt sich also eine geringe Menge, nach dem Essen darf es zur Unterstützung der Verdauung auch gerne etwas mehr sein.

Dein Körper mag es bitter

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